Einsatzkräfte in neuer Optik zurück
18.04.2017 06:16 Uhr
Ilvesheimer Wehrleute tragen zukünftig sandfarbene Einsatzjacken
Bisher waren es die Ilvesheimer Bürgerinnen und Bürger gewohnt, dass Ihnen Ihre Feuerwehr in orangener Einsatzjacke und schwarzer Einsatzhose zu Hilfe eilte. Dieses Aussehen wird sich in nächster Zeit ändern, professionelle Hilfe wird zukünftig mehr und mehr sandfarben anrücken. Warum dieser Wechsel, werden sich nun einige wundern…
Diese Frage ist leicht zu beantworten: zum einen hat der Hersteller der aktuellen Einsatzkleidung sein Geschäftsmodell in Europa geändert und somit war die Ilvesheimer Wehr gezwungen einen neuen Hersteller zu suchen. Zum anderen werden die Einsatzjacken in der Farbe Orange – ein Anblick, den die Ilvesheimerinnen und Ilvesheimer seit den 80iger Jahren von ihrer Gemeindefeuerwehr kennen – zukünftig mehr und mehr aus den Programmen der Produzenten genommen. Orangefarbene Einsatzjacken werden nur noch mit hohem Aufpreis produziert, da sie nach der eigentlichen Herstellung zusätzlich eingefärbt werden müssen und die Nachfrage mehr und mehr zurückgeht.
Somit hat sich eine Auswahlkommission auf die Suche nach neuen Geschäftspartnern gemacht. Nach entsprechenden Ausschreibungsverfahren erfolgte eine eingehende Prüfung verschiedenster Hersteller sowie der Trageversuche einiger Jacken. Weiterhin hat man sich bei den umliegenden Feuerwehren nach deren Erfahrungen erkundigt. Letztendlich hat man sich gegen dunkelblaue/schwarze Einsatzkleidung und für das sandfarbene Modell Fireliner der Firma Consultiv entschieden.
Diese helle Farbe garantiert unter anderem eine geringere Wärmeaufnahme durch Wärmestrahlung und durch Sonnenlicht. Somit profitieren die Ilvesheimer Feuerwehrangehörigen vor allem im Sommer von der hellen Farbe, da sie in diesen Anzügen nicht so schnell ins Schwitzen gelangen und die Gefahr von Hitzestress gemindert wird. Außerdem sind die Einsatzkräfte in Verbindung mit den neonfarbenen Reflexstreifen besser im Dunkeln erkennbar als mit dunkelblauer/schwarzer Einsatzkleidung. Dies ist nicht nur bei Einsätzen in der Dämmerung und zur Nachtzeit wichtig, sondern auch zur Brandbekämpfung in verrauchten Gebäuden mit kaum Sicht.
Was privat eher wenig erfreut, ist bei Schutzkleidung besonders wichtig. Verschmutzungen und damit gegebenenfalls auch Beschädigungen sind an der hellen Bekleidung schneller erkennbar. Der neue Anzug ist leichter als die alte Einsatzkleidung und besonders atmungsaktiv, zusätzlich wurden der Schnitt sowie die Ergonomie und somit auch die Beweglichkeit verbessert. Damit die neuen Schutzanzüge optimal am Körper sitzen, wurde jeder Träger genau vermessen – es handelt sich sozusagen um Maßanzüge.
Um den Gemeindehaushalt nicht zusätzlich mit der Anschaffung zu belasten, hat der Feuerwehrausschuss in Vernehmen mit der Gemeindeverwaltung beschlossen, die Beschaffung schrittweise umzustellen. Der Kauf der ersten 25 Sätze erfolgte aus Haushaltsmitteln von 2016 und 2017, bis 2020 werden dann sukzessive weitere 45 Sätze beschafft.
Die gebrauchten orangenen Einsatzjacken und schwarzen Einsatzhosen werden mit der Zeit eingesammelt, eingehend durch die Gerätewarte geprüft und gewaschen. Defekte Einsatzkleidung wird entsorgt, noch intakte Einsatzkleidung wird als Reservekleidung vorgehalten, um zum Beispiel nach schmutzintensiven Einsätzen wie nach Hochwasser- oder Brandeinsätzen die Feuerwehrangehörigen sofort wieder einsatzbereit einkleiden zu können.
Es wird also noch drei bis vier Jahre dauern, bis alle Ilvesheimer Feuerwehrangehörige einheitlich in sandfarbener Einsatzkleidung an den Einsatzstellen eintreffen. Und auch dann wird ab und an immer noch ein orangener Einsatzmantel zu erkennen sein.