Kellerbrand zurück

21.01.2019 19:23 Uhr


Erneuter Kellerbrand im Vetterstift!!

Der Tagesordnungspunkt 2 der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Ilvesheim war gerade in vollem Gange und die selten anstehende Ehrung für 50 Jahre im aktiven Dienst wäre an der Reihe gewesen, als die piepsenden Meldeempfänger die zahlreich anwesenden Feuerwehrangehörigen sowie Bürgermeister, Gemeinderäte und Ehrengäste aus der gespannten Erwartung riss. „Brandmelderalarm im Heinrich-Vetter-Stift“ stand auf den Meldeempfängern und eigentlich ging man von einem kurzen Einsatz mit anschließender Fortführung der Jahreshauptversammlung aus.

Doch wie im Juni 2018 wurde man eines Besseren belehrt. Die mit allen vollbesetzten Fahrzeugen binnen zwei Minuten ausgerückten Ilvesheimer Kräfte standen drei Minuten nach dem Alarmeingang erneut einem Kellerbrand gegenüber. Mit den Erfahrungen des Vorjahres wurde sofort ein massiver Löscheinsatz mit zwei Trupps unter Atemschutz und zwei Rohren in den Keller vorgetragen und parallel dazu Belüftungsmaßnahmen für das komplette Objekt vorgeplant. Zwei vollausgerüstete Trupps standen als Sicherheitstrupp zur Verfügung, diese wurden später zur Unterstützung der Lüftungsmaßnahmen im Keller eingesetzt. Die Drehleiter kontrollierte von außen die Räumlichkeiten über dem Kellerbereich und leuchtete anschließend die Einsatzstelle aus. Da glücklicherweise der Brandherd diesmal auf einen sehr kleinen Bereich begrenzt war, konnte das Feuer innerhalb kürzester Zeit gelöscht werden. Die Rauchentwicklung im Keller hielt sich in Grenzen, sodass Lüftungsmaßnahmen rasch griffen und auf eine Räumung des Gebäudes diesmal, auch in Hinblick auf die vorherrschenden Temperaturen, verzichtet werden konnte. Dennoch war der Rettungsdienst vorsorglich mit vier Fahrzeugen und sieben Kräften vor Ort.

Erneut machte die Bausubstanz der Feuerwehr zu schaffen und erschwerten die Lüftungsmaßnahmen. Nach Anlaufen der Lüfter im Keller drückte sich durch Undichtigkeiten in Decken und Wänden Rauch aus dem Keller in das Erdgeschoss. Um eine weiter Ausbreitung des Rauches zu verhindern und einen weiteren Raucheintrag in die Etage zu minimieren, wurden die Feuerwehren Ladenburg und Edingen-Neckarhausen mit Elektrolüftern zur Unterstützung nachgefordert. Um auch einen möglichen Raucheintrag von außen in das Gebäude zu verhindern, wurden schon zu Anfang des Einsatzes sämtliche Räumlichkeiten auf offene Fenster kontrolliert.

Dass alle Maßnahmen sehr rasch und zeitgleich umgesetzt werden konnten, war dem Umstand geschuldet, dass fast die komplette aktive Wehr bei der Jahreshauptversammlung anwesend war und der Einsatzleiter somit personell aus den Vollen schöpfen konnte. Wann hat man es denn schon mal, dass alleine im ELW neben dem Kommandanten noch drei Zugführer mit ausrücken, die sofort als Führungskraft zbV und Abschnittsleiter eingesetzt werden können. Zudem wurden sämtliche Flurbereiche in jedem Geschoss mit Personal besetzt, um beruhigend auf die Bewohner einzuwirken und um sie zu bitten, in ihren Wohnungen zu bleiben. Weiteres freies Personal kümmerte sich um die Wasserversorgung, das Schlauchmanagement, den Atemschutzsammelplatz, die Lüfterpositionierung, das Beheben von Wasserschäden usw. usw.

Nach gut zweieinhalb Stunden konnte mit Aufräumen der Gerätschaften und Abstreuen der Straße durch Mitarbeiter des Bauhofs dieser recht glimpflich verlaufene Einsatz beendet werden. Wieder einmal mehr trug die Brandmeldeanlage zu einer raschen Branddetektion bei, was die Arbeit der eingesetzten Kräfte wesentlich erleichterte. Noch am Abend nahm die Kriminalpolizei die Ermittlungen nach einer möglichen Brandursache auf. Die Feuerwehr war inklusive der Kreisführung mit 64 Kräften und 9 Fahrzeugen im Einsatz, nicht gezählt der rückwärtige Dienst im Gerätehaus, der unter anderem die notwendigen Tauschmaterialien bereitstellte.

Die Jahreshauptversammlung wurde verständlicherweise nicht mehr fortgeführt, allerdings konnte der gerichtete Imbiss als Einsatzverpflegung „zweckentfremdet“ werden.